58-Euro-Ticket: Rückschritt statt Verkehrswende

Die Linke lehnt die Preiserhöhung des Deutschland-Tickets ab. Aus dem 49-Euro-Ticket wird 2025 das 58-Euro-Ticket - eine Preiserhöhung um satte 18 %!

Diese Erhöhung durch die Verkehrsminister:innen ist ein herber Rückschritt in Sachen Verkehrswende. Mit der Kostensteigerung zulasten der Verbraucher:innen und Menschen mit ohnehin geringem Einkommen wird ein positiver Ansatz zur vermehrten Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs mit Füßen getreten.

Eine Preiserhöhung ist das völlig falsche Signal für bezahlbare Mobilität und die notwendige Verkehrswende, zumal der Verkehrssektor die Klimaziele bereits mehrfach verfehlt hat. Das Deutschland-Ticket ermöglicht Mobilität für viele, die sich bisher teure Fahrkarten nicht leisten konnten und hat Pendler:innen in den Öffentlichen Personennahverkehr gebracht. Es ist davon auszugehen, dass die Preiserhöhung das bisher erfolgreiche Deutschland-Ticket unattraktiver machen wird. Die Preiserhöhung zeigt zudem, wohin die Reise in Zukunft gehen soll. Perspektivisch soll der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zurückgefahren und der Individualverkehr mit dem Auto weiter gestärkt werden.

Die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket zeigen, dass das Mobilitätsbedürfnis und die Bereitschaft zur Nutzung des ÖPNV groß sind, aber auch, dass das Nahverkehrsnetz ausgebaut werden muss. Nordrhein-Westfalen braucht dringend eine Investitionsoffensive für mehr und besseren ÖPNV mit mehr Personal und guten Arbeitsbedingungen. Das kostet Geld, ist aber nur ein Bruchteil der Kosten, die durch die Folgen des Klimawandels zu erwarten sind, wenn nicht endlich ernst gemacht wird mit der Verkehrswende. Wenn wir eine Mobilitätsgarantie für alle und eine Abkehr vom wachsenden und CO₂-intensiven Individualverkehr wollen, dann darf das Ticket nicht teurer, sondern muss perspektivisch günstiger werden. Denn schon heute ist das Ticket für viele kaum bezahlbar! Die Bundesregierung muss endlich ein tragfähiges und nachhaltiges Finanzierungskonzept vorlegen und die Verkehrswende finanzieren.