Der Kesselbrink braucht seinen Kiosk!

Die Ratsfraktion Die Linke Bielefeld kritisiert die jüngst erfolgte Kündigung des Kioskpächters am Kesselbrink durch den Handelsverband OWL. Der Kiosk soll 2025 abgerissen werden. Ziel sei es, den Abgang zur Tiefgarage sicherer zu machen. Für Akram Borto, seit mehr als zehn Jahren Pächter des Kiosks, bedeutet die Kündigung den Entzug seiner Existenzgrundlage. Bereits vor zehn Jahren habe man der Pächterfamilie Borto erstmals kündigen wollen, immer wieder mit Begründungen, die im großen Widerspruch zu den Erfahrungen der Kioskpächter stehen. Die Pächterfamilie erzählte, dass sie oft als Streitschlichter, Ansprechpartner und Bindeglied zwischen Gruppierungen in Kiosk-Nähe fungiert hat. Die Familie kämpft für den Erhalt des Kiosks und wünscht sich zudem eine Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Handelsverband und anderen Interessengruppen sowie mit Sozialarbeiter*innen und Streetworker*innen.

 

Gleichzeitig lehnt die Ratsfraktion Die Linke Bielefeld den Vorschlag der CDU ab, den Kiosk durch eine mobile Polizeiwache zu ersetzen. Mehr Polizei und mehr Kontrolle sind keine nachhaltigen Lösungen gegen Drogen und Kriminalität. Überwachung verlagert das Problem lediglich, löst es aber nicht. Unsere Gesellschaft braucht dringend mehr soziale Arbeit und Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Statt auf repressive Maßnahmen zu setzen, müssen wir den Fokus auf präventive Ansätze und Unterstützung legen. Unter anderem sind mehr Streetworker*innen und Sozialarbeiter*innen erforderlich, um den Menschen in Problemlagen zu helfen, sie aus der Kriminalitätsspirale zu holen und ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
 „Langfristig kann Kriminalität nur durch eine integrative Sozialpolitik bekämpft werden, die auf Bildung, Prävention, Armutsbekämpfung und soziale Sicherheit setzt. Wir müssen als Gesellschaft und Politik nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden, anstatt Probleme einfach zu verschieben“, so Bernd Vollmer, Fraktionsvorsitzender der Ratsfraktion Die Linke Bielefeld.

Die Ratsfraktion Die Linke Bielefeld fordert daher:
• den Erhalt des Kiosks und die Rücknahme der Kündigung des Kioskpächters
• keine mobile Polizeiwache, sondern verstärkte sozialarbeiterische Maßnahmen
• Investitionen in präventive und integrative Sozialpolitik, um langfristig soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten