Fernbushaltestelle in der Josef-Masolle-Straße perspektivisch nicht geeignet
Die Fernbushaltestelle in Bielefeld soll nach einer Verwaltungsvorlage an die Josef-Masolle-Straße verlegt werden. Nach Auffassung der Linken leidet das Bahnhofsumfeld unter einem fehlenden Gesamtkonzept für den öffentlichen Nahverkehr. Es gibt viele einzelne Projekte, die aber entweder Bus und Bahn gar nicht im Blick haben oder nur Teilaspekte betrachten. Dazu gehört neben der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, der Fahrradstation im Bunker und der Situation an der Tüte auch die Überlegungen um den Fernbusbahnhof.
Aktuell wird die Josef-Masolle-Straße gerne als Durchgangsstraße genutzt, aber auch durch den Bring- und Holverkehr für Bahnreisende. Die bestehenden Bushaltestellen, die für den Schienenersatzverkehr angelegt wurden, werden genau von diesen Bring- und Holverkehren genutzt, vor allem am Wochenende. Dazu kommen Reisebusse, die ihre Fahrten gerne dort beginnen. Perspektivisch werden aber Flächen für eine Kapazitätserweiterung des Bahnhofes benötigt (zusätzliche Gleise). Diese Erweiterung betrifft den Regionalverkehr und hängt mit dem Ausbau der Strecke Hamm-Bielefeld für den Regionalverkehr zusammen. Dies betrifft nicht die Überlegungen für den Fern- bzw. ICE-Verkehr. Damit kann der Bedarf schneller kommen als aktuell diskutiert. Eine Fernbushaltestelle benötigt aber auch eine eigene Infrastruktur, wie Toiletten, Kiosk für Reisebedarf usw. Die Wege zu den Toiletten im Bahnhof sind sehr weit und deshalb wenig geeignet.
Die Verwaltungsvorlage ist auch fehlerhaft, weil sie nicht den tatsächlichen Platz für Fernbusse in der Nahariya Straße darstellt. Hier lassen sich durchaus vier bis fünf Haltebereiche einrichten.
Der Fernbusbahnhof in der Nahariya Straße muss in Zusammenhang mit dem gesamten ÖPNV am Bahnhof betrachtet werden. Die Regionalbuslinien als ein Bestandteil des ÖPNV benötigen mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes weiterhin eine Verknüpfung in erster Linie zum Schienenverkehr. Daraus ergeben sich im Prinzip drei mögliche Standorte für die Regionalbuslinien:
- vor dem Haupteingang als beste Variante
- am Bahnsteig in der Josef-Masolle-Straße dort aber im Konflikt zum Individualverkehr und zum möglichen Fernbus
- oder an einem neu zu schaffenden Bahnsteig als Ergänzung zu Gleis 1 für Züge nach Lage/Lippe auf dem ehemaligen Gelände der Gepäckabfertigung an der Nahariya Straße.
Hier müsste ein Zugang zum Bahnhofstunnel geschaffen werden, um einen direkten Zugang zur Stadtbahn zu schaffen. Mit diesem neuen Bahnsteig und der Verknüpfung zum Regionalbus an dieser Stelle, ergibt sich auch die Möglichkeit die Fernbusse in der Nahariya Straße ideal anzubinden. Damit ergibt sich die Chance sowohl einen Zugang zur Stadtbahn, als auch zum Bahnsteigtunnel zu bekommen. Es holt zudem den Bereich der Nahariya Straße aus der Isolierung. Unter diesem Aspekt kann eine dauerhafte Fernbushaltestelle eigentlich nur an der Nahariya Straße liegen. Die Linke setzt sich deshalb für eine konkrete Planung in der Nahariya Straße ein.