Pressemitteilung: Bündnis lehnt Preiserhöhung beim Sozialticket ab
Die Verwaltung schlägt drastische Preiserhöhungen für das Bi-Pass-Ticket (früher „Sozialticket“) vor. Zum 1. Mai soll der Preis für das Ganztagsticket von 29 auf 35 € und für das 9-Uhr-Ticket von 15 auf 19 € erhöht werden. Zum 1. August soll dann im Rahmen der jährlichen Tarifanpassung eine weitere Erhöhung von 2 bzw. 1 € folgen. Damit ergäben sich insgesamt Preiserhöhungen von 28 bzw. 33 %. Die entsprechende Verwaltungsvorlage soll jetzt in mehreren Fachausschüssen beraten werden, so dass der Stadtrat im April abschließend entscheiden kann.
Das "Bündnis für ein Sozialticket" lehnt die vorgeschlagenen Preiserhöhungen ab. Mit der Preissenkung auf 29 € bzw. 15 € zum 01.04.2022 war ein Preisniveau für das Sozialticket erreicht worden, das dem Namen Sozialticket gerecht wurde. Die Koalition von SPD, Bündnis90/Die Grünen und Die Linke hatte zugesagt, dass diese Preise für die nächsten fünf Jahre stabil bleiben sollten. Soll das jetzt wieder zurückgedreht werden?, fragt das Bündnis. Das träfe gerade die gesellschaftliche Gruppe sehr hart, die unter den krisenhaften Veränderungen der letzten drei Jahre, insbesondere der Inflation, am stärksten zu leiden hat.
Die Verwaltung begründet die geplanten Preiserhöhungen mit Kostensteigerungen und dem notwendigen Ausgleich von Mindereinnahmen. Das Bündnis hält diese Begründung nicht für stichhaltig. Das Sozialticket sei besonders preissensibel. Die Erfahrung zeige, dass bei einer Preiserhöhung mit einem deutlichen Rückgang der Ticket-Verkäufe zu rechnen sei. Dadurch würden die preisbedingten Einnahmen durch sinkende Inanspruchnahme aufgefressen. Das Bündnis plädiert dafür, statt die Preise zu erhöhen, auf den Verkauf von mehr Sozialtickets zu setzen. Bielefeld liege zwar mit knapp 10.000 verkauften Tickets pro Monat deutlich über dem Landesdurchschnitt. Das Potenzial sei aber noch lange nicht ausgeschöpft. Da sollten Stadt und moBiel mit gezielten Werbemaßnahmen ansetzen. Jedes zusätzlich verkaufte Ticket leiste einen Kostendeckungsbeitrag bei moBiel. Gelänge es, zusätzlich je 1000 Ganztags- bzw. 9-Uhr-Tickets zu verkaufen, würden gut 500.000 € zusätzlich in die Kasse von moBiel gespült. Das Bündnis hält das für eine typische Win-Win-Situation: Die Mobilität von Menschen mit niedrigem Einkommen würde gestärkt und bei moBiel würden echte zusätzliche Einnahmen generiert.
Bündnis für ein Sozialticket
Pressemitteilung: Bündnis lehnt Preiserhöhung beim Sozialticket ab