Klimagerechtigkeit in NRW, aber wie?

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Mit dieser Frage hat sich DIE LINKE Bielefeld am Mittwochabend in der Bürgerwache mit unserer Kandidatin auf Platz 5 der NRW-Landesliste beschäftigt. Nicolin Gabrysch kommt aus der Klimabewegung und begann sich aufgrund ihrer Kinder und der Sorge um deren Zukunft mit dem Thema Klimagerechtigkeit zu beschäftigen.

Der Begriff Klimagerechtigkeit meint mehr als Klimaschutz. Statt sich nur mit seinen technischen Ursachen und Herausforderungen zu beschäftigen, stellt er auch die Frage nach der Verantwortung für den Klimawandel. Diesen verursachen hauptsächlich die Industriestaaten des globalen Nordens, seine Auswirkungen sind aber bereits jetzt am stärksten im globalen Süden zu spüren. Sowohl global betrachtet, aber auch vor unserer Haustür, sind Menschen mit niedrigen Einkommen am stärksten von den Folgen des Klimawandels und den daraus folgenden Verteilungskämpfen betroffen. Sie werden zukünftig am meisten darunter leiden, obwohl sie den geringsten ökologischen Fußabdruck haben und somit am wenigsten dazu beitragen.

Das Ausspielen der Interessen der Arbeiter*innen-Klasse gegen den Klimaschutz ist deshalb widersinnig, denn der Kampf gegen den Klimawandel ist vor allem ein Kampf für den Erhalt und die gerechte Verteilung unseres Wohlstands. Diesen Wohlstand und die damit einhergehende Lebensweise werden wir bei einer Erderwärmung, die über 1,5 Grad hinausgeht, nicht behalten können und die Einschränkungen werden zuerst diejenigen betreffen, die ohnehin prekär leben. 

In Deutschland war der Earth Overshoot Day in diesem Jahr schon am 4. Mai. Wir haben also bereits jetzt mehr Ressourcen verbraucht als uns die Natur bis Ende des Jahres zur Verfügung stellt. Das ist in keinster Weise nachhaltig oder generationengerecht.

Deshalb müssen die Kosten des Klimawandels verursachergerecht verteilt werden. Der sozial-ökologische Umbau darf nicht zulasten der Beschäftigten gehen. Das betrifft in NRW zum Beispiel den Kohleabbau, dessen Beschäftigte schnellstmöglich klima- und sozial-gerechte Perspektiven brauchen, damit ein Kohlausstieg bis 2030 und der Erhalt aller Dörfer gelingen kann. Eine verursachergerechte Bekämpfung des Klimawandels kann innerhalb unserer jetzigen auf Profitmaximierung und Ausbeutung ausgelegten Wirtschaftsweise nicht funktionieren. Klimagerechtigkeit kann es deshalb im neoimperialen Kapitalismus nicht geben, deshalb ist ein Systemwechsel unbedingt notwendig. 

Klimagerechtigkeit braucht Die LINKE.

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