Bund blockiert Bielefelder Wohnbauflächen – Linke fordert sofortige Freigabe der Kasernenareale
Die Linke Bielefeld kritisiert entschieden den vom Bund verhängten Verkaufsstopp für die Rochdale- und Catterick-Kasernen. Beide Flächen sollten in städtisches Eigentum übergehen, um dort dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum, Kitas und Grünflächen zu schaffen. Stattdessen hat das Verteidigungsministerium die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) angewiesen, sämtliche Kasernenverkäufe auf unbestimmte Zeit auszusetzen – mit Verweis auf mögliche Wehrpflichtpläne und wachsende militärische Anforderungen.
„Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener Menschen in Bielefeld, die auf eine bezahlbare Wohnung warten“, erklärt Onur Ocak, Sprecher der Linken Bielefeld. „Der Bund blockiert Stadtentwicklung, weil er Aufrüstung und Militarisierung Vorrang gibt. Für die Kriegstüchtigkeit sollen die Bielefelder Bürgerinnen und Bürger mit Wohnungsnot bezahlen – das halten wir für unverantwortlich. Spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, welchen sozialen Sprengstoff die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Aufrüstung verursachen.“
Auf den Flächen der ehemaligen britischen Kasernen sollten in den kommenden Jahren mehrere hundert Wohnungen, Kitas und soziale Einrichtungen entstehen. Der städtebauliche Wettbewerb für das Rochdale-Quartier mit rund 650 geplanten Wohnungen stand kurz vor dem Start – nun liegt alles still.
Die Linke sieht in dem Verkaufsstopp ein Symptom einer gefährlichen Militarisierung der Politik. „Wir erleben, wie die Bundesregierung eine ganze Gesellschaft auf Krieg ausrichtet – von Wehrpflichtplänen bis zu neuen Rüstungspaketen“, so Co-Sprecherin Brigitte Stelze. „Wenn selbst in Bielefeld kein Wohnraum mehr geschaffen werden darf, weil alte Kasernen wieder zur Aufrüstung benötigt werden, läuft etwas grundlegend falsch.“
„Wir erwarten ein klares öffentliches Statement der designierten Oberbürgermeisterin Dr. Christiana Bauer und fordern die Fraktionen im Rat der Stadt Bielefeld auf, unseren Protest zu unterstützen. Von der Bielefelder Bundestagsabgeordneten Wiebke Esdar erwarten wir, dass sie sich beim Bund für die sofortige Freigabe der Kasernenflächen einsetzt und gemeinsam mit anderen Städten Widerstand organisiert“, so die beiden Sprecher:innen der Partei.
„Bielefeld braucht Wohnungen, keine Kasernen. Die Stadtspitze muss hier und jetzt klare Kante zeigen“, unterstreicht Brigitte Stelze.

