LINKE fordert Gebäudeerhalt statt Parkhaus

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Die Polizei möchte am Stadtholz ein neues Bürogebäude errichten. Dafür sollen Teile des historischen Anker-Werks II abgerissen werden. Nach mehreren Gebäudeabrissen in der letzten Zeit – u.a. Hammer Mühle, Quellenhof – verliert die Stadtgesellschaft damit ein weiteres Gebäude, das für die Industriegeschichte von besonderer Bedeutung ist.

Das ab 1923 neue errichtete Anker-Werk steht für den Aufschwung des Industriestandorts Bielefeld in der Zwischenkriegszeit. Die Anker-Werke wurden damit einer der größten industriellen Arbeitgeber in Bielefeld. Für DIE LINKE ist die alte Prüfung auf Denkmalschutz aus dem Jahre 1989 längst hinfällig. „Das Denkmalschutzgesetz weist der geschichtlichen Bedeutung von Gebäuden einen hohen Stellenwert zu“, so Bernd Vollmer, Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Bielefeld. „Und die Anker-Werke gerade mit ihrem damals neuen Standort sind für die Geschichte der Stadt von besondere Bedeutung.“

Das ausgerechnet das Kerngebäude aus dem Jahre 1923 einem Parkhaus weichen soll, ist für DIE LINKE unakzeptabel. Eine genaue Betrachtung der Klimabilanz von Gebäuden zeigt, dass neben dem Energiebedarf gerade Neubauten noch mit zusätzlichen etwa 15% durch Herstellung, Transport und Vernichtung von Baustoffen bei Abriss die CO2-Bilanz belasten.  „Hier spielt der Klimaschutz eine Rolle, dass Gebäudeerhalt die bessere Variante ist“, so Bernd Vollmer weiter. „Zudem wurden alte Industriegebäude für die Aufnahme von schweren Metallbearbeitungsmaschinen sehr stabil erbaut, hier müsste auch eine Nutzung als Parkhaus möglich sein.“ Auch aus Gründen des Klimaschutzes sind Lösungen notwendig, die mindestens einen Teilerhalt der historischen Bausubstanz beinhalten.