Presse-Mitteilung zu fehlenden Photovoltaik auf Bethels Bauprojekten: Potentiale für Photovoltaik nutzen!

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„Ohne eine konsequente Nutzung von Dachflächen für Photovoltaik wird die Energiewende vor Ort nicht gelingen. Umso bedauerlicher ist es, dass ein so großes Flächenpotential wie in Bethel zurzeit nicht aktiviert werden kann. Richtig ist, dass die Einspeisevergütung unattraktiver geworden ist - aber gleichzeitig sind die Investitionskosten für eine Photovoltaik- Anlage deutlich gesunken.

2006 lagen die spezifischen Kosten einer PV-Anlage noch bei über 5.000 Euro/kW und aktuell zahlt man bei etwas größeren Anlagen keine 1.000 Euro/ kW. Die Kilowattstunde (kWh) Photovoltaikstrom kostet 7 bis 8 Cent in der Produktion. Bezugskosten für Netzstrom liegen deutlich höher; mit steigender Tendenz. Das bleibt attraktiv sowohl für Eigenheimbesitzer als auch für Gewerbekunden. Ein Krankenhaus sollte auch einen entsprechenden Energie-Eigenbedarf haben. Gute Beispiele für die Nutzung von Photovoltaik bei Pflegeeinrichtungen gibt es ebenso.
 
Der Antrag der Koalition aus SPD, Grünen und LINKEN in zukünftigen Bebauungsplänen für alle Gebäude die Einrichtung von Photovoltaikanlagen verpflichtend festzuschreiben, soweit es wirtschaftlich darstellbar ist, bleibt deshalb richtig und ist notwendig. Eine bundesweite Verpflichtung für alle Neubauten sollte unbedingt erfolgen, natürlich mit den entsprechenden Rahmenbedingungen, die die Wirtschaftlichkeit der Investition sicher stellt.
 
Falsche Subventionsanreize können dem Ausbau der Photovoltaik allerdings entgegenstehen. Strom aus neuen fossilen Kraftwärmekopplungsanlagen, wie Blockheizkraftwerke (BHKWs), wird bei Netzeinspeisung mit 16 Cent / kWh und bei Eigenverbrauch mit 8 Cent / kWh subventioniert.  Für Photovoltaik Strom gibt es aktuell mit 5-7 Cent /kWh deutlich weniger. Zusätzlich kann die gezahlte Energiesteuer auf das Erdgas vom Hauptzollamt zurückgefordert werden.
Ob das die Grundlage für die Entscheidung für das Energiekonzept in Bethel ist, kann von außen nicht beurteilt werden.
Sinnvoller für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, ist es jedoch bei Neubauten nicht die veralteten Förderstrukturen zu nutzen, sondern konsequent in erneuerbare Energie zu investieren.“
 
Carsten Strauch, Umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE Bielefeld.