Presseerklärung vom Bielefelder Bündnis für mehr Personal - Aktionen zum Tag der Pflege am 12. Mai

BI KV Nachrichten (Aktuell)

Unter dem Motto „Wertschätzung ist nicht genug“ plant das Bielefelder Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus am 12. Mai, dem Tag der Pflege, um 17 Uhr eine Kundgebung auf dem Jahnplatz.

Zuvor werden bei zwei kleinen Aktionen vor Bielefelder Krankenhäusern Statements von Pflegenden gesammelt. Ein kleiner Demonstrationszug wird sich um 16 Uhr von Bethel zum Jahnplatz auf den Weg machen, um auf den Personalmangel in den Krankenhäusern aufmerksam zu machen, der nach Überzeugung des Bündnisses desaströse Folgen für Patient*innen hat – mit oder ohne Corona.

 

Der Tag der Pflege erinnert jedes Jahr an die britische Krankenpflegerin, Florence Nightingale, die sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts für Reformen im Gesundheitswesen einsetzte.

 

Für eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens tritt auch das Bielefelder Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus ein, in dem unter anderem die Gewerkschaft ver.di mit der Betriebsgruppe im EVKB, das Care Revolution Netzwerk, der Gesundheitsladen und die Linken mitarbeiten. Das Bündnis hat sich vor zwei Jahren gegründet, um an der Seite der Beschäftigten in den Krankenhäusern und in der Pflege an die Öffentlichkeit zu treten und auf die Straße zu gehen.

 

„An den Missständen im Gesundheitswesen, insbesondere an der miserablen Personalsituation auf den pflegenden Stationen hat sich nichts geändert“, stellt das Bündnis fest. „Weder die zuständigen Ministerien in Bund und Land, noch die öffentlichen Träger, erst recht nicht die Arbeitgeber*innen haben Maßnahmen ergriffen, um die ständige Überbelastung der Beschäftigten, ihre schlechte Bezahlung substantiell zu ändern. Keine Untergrenzen, keine Pflegebudgets oder anders geartete Versprechungen haben dazu geführt, dass die in der Pflege Beschäftigten ihre Arbeit so ausführen können, wie es ihrem beruflichen Ethos entspricht und der Gesundheit der Patient*innen förderlich wäre.“ Wertschätzung sieht anders aus!

 

„ Auch an den Missständen im Bereich der Altenpflege hat sich nichts geändert“, konstatiert das Bündnis. „Die Beschäftigten werden schlecht bezahlt, sind überlastet, denn es gibt insgesamt zu wenig Personal. Das führt dazu, dass alte Menschen in den Pflegeeinrichtungen nicht menschlich versorgt werden können. Um dem zu entgehen, entscheiden sich hunderttausende Menschen, auf Pflegekräfte zurückgreifen, die oft in 24/7 Schichten in Privathaushalten beschäftigt werden. Es sind meist Frauen aus Osteuropa, die diese Arbeiten verrichten – oft ohne jeden Schutz und zu miserablen Löhnen.“

Auch hier sieht Wertschätzung anders aus!

 

Nach Auffassung des Bielefelder Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus sind substantiellen Änderungen zum Wohle der Beschäftigten im Gesundheitswesen und in der Altenpflege überfällig.

 

Als Sofortmaßnamen fordert das Bündnis:

 

- keine 12 Stunden Schichten mehr

- Arbeits- und Gesundheitsschutz sichern.

- einen Sofortbonus für alle Beschäftigten in der Pflege

- eine Gefahrenzulage für die Bedrohung während der Pandemie!

 

Weg mit den Fallpauschalen im Krankenhaus!