So geht’s nicht – Soziales gegen Kultur ausspielen: Die Linke Bielefeld fordert langfristige Sicherung für Kunst und Kultur statt Verdrängung zugunsten von Übergangslösungen

Mit Ablehnung reagiert Die Linke Bielefeld auf die aktuellen Pläne des Sozialamts, dem Kulturhaus Bielefeld e.V. sieben Ateliers zu entziehen, um dort während der Sanierung der Einrichtung für Wohnungslose in der Kavalleriestraße (Kava) für mindestens zwei Jahre ein Ausweichquartier zu schaffen. Diese Maßnahme bedroht nicht nur die Arbeitsplätze von 17 Künstler*innen, sondern gefährdet auch die finanzielle Zukunft des Vereins und schwächt einen zentralen Pfeiler der freien Kulturszene.

„Es ist nicht hinnehmbar, Soziales gegen Kultur auszuspielen!“, betont die Fraktion Die Linke. Das Kulturhaus Ostblock ist seit Jahren eine der tragenden Säulen für ein lebendiges und offenes Kulturangebot. Die Künstlerinnen und Künstler des Hauses sehen sich ohnehin schon durch die ständigen, nur halbjährig befristeten Mietverträge und eine einmonatige Kündigungsfrist erheblichen Unsicherheiten ausgesetzt. Statt eine nachhaltige Lösung im Sinne aller Beteiligten zu finden, sollen nun ausgerechnet sie erneut den Preis für kurzfristige Entscheidungen zahlen.

Hinzu kommt, dass die baulichen Gegebenheiten an der Werner-Bock-Straße für eine soziale Anlauf- und Beratungsstelle ungeeignet sind. Es fehlt beispielsweise an ausreichenden sanitären Anlagen und geeigneten Räumlichkeiten. Angesichts des bestehenden Leerstands in Bielefeld, wie etwa an der Kreuzstraße oder in Immobilien der Stiftung Bethel, fordert Die Linke, dass für die Übergangszeit der Kava-Sanierung geeignete Alternativen geprüft werden.

„Wir appellieren an die neuen Verantwortungsträger*innen im Rathaus, jetzt zu handeln: Schützen Sie die Ateliers und sichern Sie die Zukunft des Kulturhauses Ostblock durch langfristige Mietverträge! Nur so kann unsere Stadt weiterhin von einer vielfältigen, freien Kulturszene profitieren, die Raum für Begegnung, Kreativität und gesellschaftlichen Zusammenhalt bietet“, so die Fraktion Die Linke.