Totholz – ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Biodiversität im Wald

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Totholz stellt im Ökosystem Wald eine enorm wertvolle Ressource dar. Pilze, Flechten, Moose, Schnecken, Käfer, Vögel und Säuger stellen rund 11.000 Arten in den Wäldern Deutschlands dar. Von diesen Arten ist ein Großteil auf das Vorhandensein von Totholz z.B. als Unterschlupf, Brutplatz oder Nahrungsquelle angewiesen. Das bedeutet, dass Totholz ein entscheidender Faktor für die Sicherung der biologischen Vielfalt im Ökosystem Wald ist.

„Durch die steigende Nachfrage nach Holzsammelscheinen sehen wir diesen wichtigen Schutz des Waldes in Bielefeld gefährdet. Anstatt den Wald auf- und auszuräumen, sollte das Holz dort verbleiben. Es hilft neue Pflanzen beim Ansiedeln und dem Insektensterben entgegenzuwirken“. so Carsten Strauch (Linke) und Gerd Bobermin (Bürgernähe).

Am Wochenende und abends sind private PKW`s unterwegs und sammeln mit und ohne Berechtigung diese wichtige Ressource. Nebeneffekt, die Waldwege werden unnötig beschädigt. Eine gemeinsame Anfrage zur Vergabe von Holzsammelscheinen durch den städtischen Forstbetriebes haben jetzt Bürgernähe & Die Linke im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz gestellt.

Anfrage im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz:
Entnahme von Totholz in städtischen Wäldern

Erteilt der Forstbetrieb Erlaubnisscheine für Holzwerber?
Zusatzfrage 1: Falls dies der Fall ist, in welchem Umfang werden diese Erlaubnisse erteilt?
Zusatzfrage 2: Falls dies der Fall ist, stellt dies die umweltverträglichste Lösung dar oder wäre der Verbleib von Totholz für den Wald nicht sogar nützlicher?
Begründung:
„Totholz ist ein wichtiger Baustein im Ökosystem Wald. Eine Anreicherung ist wünschenswert“ (Zitat Antwort Umweltbetrieb/Abteilung Forsten an BZV Gadderbaum im Dezember 2020).
Die Restholz-Entnahme aus den Wäldern gefährdet verschiedene Waldfunktionen (Naturschutz, Wasserschutz, Klimaschutz) und stört Erholungsuchende und Sporttreibende Menschen.
Die Fahrzeuge von Holzsammlern beschädigen zudem die Wander-Wege und verdichten den Boden, so dass die Drainagefähigkeit des Bodens verloren geht. Teilweise sind diese Strecken nicht mehr passierbar.
Selbst für das Naturschutzgebiet Strothbachwald - gerade endgültig unter Schutz gestellt - soll der Forstbetrieb der Stadt im letzten Winter solche Scheine ausgestellt haben! Diese Praxis sollte unbedingt hinterfragt und folgerichtig beendet werden.