Wirtschaft ist kein Selbstzweck

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Die Hauptgeschäftsführerin der IHK fordert in den lokalen Medien, die Belange der Wirtschaft in den Fokus zu rücken. "Wie so oft wird hierbei vergessen, dass Wirtschaft kein Selbstzweck ist, sondern den Menschen dienen muss.", meint Meike Taeubig, Ratsmitglied der LINKEN.

"Wie auch immer eine neue Mehrheitskoalition aussieht, sie muss zuallererst die Belange der Bielefelder Bürgerinnen und Bürger in den Fokus stellen. Dazu gehören neben gesicherten Arbeitsplätzen und einer attraktiven Infrastruktur, eben auch bezahlbarer Wohnraum, saubere Luft, gesunde Arbeitsbedingungen, gute Schulen und Kitas und alles was zu einer verantwortungsvollen öffentlichen Daseinsvorsorge gehört. All das muss bezahlt werden, was angesichts der stark gesunkenen Einnahmen der Stadt während der Pandemie eine echte Herausforderung wird. Abgesehen davon wäre der von Frau Pigerl-Radtke vorgeschlagene Ausbau der B61 angesichts des Klimawandels und der erforderlichen Verkehrswende ein vollkommen falscher Schritt, ebenso wie eine Bevorzugung von Gewerbeflächen gegenüber bezahlbarem Wohnraum angesichts der überteuerten Mieten in Bielefeld.", findet sie.

"Die Forderung nach einem Wirtschaftssubventionsprogramm mit der Ablehnung einer höheren Gewinnabgabe zu verknüpfen, finde ich schon ein starkes Stück." empört sich Taeubig. Die gelernte Industriekauffrau fordert von der Wirtschaft Solidarität. "Gerade die Unternehmen, die von der Krise profitieren, sollten sich auch an ihren Kosten beteiligen. Sie sollten sich solidarisch zeigen mit all jenen, die vor dem Aus stehen. Mit den Einzelhändlern, den Gastronomen, Kulturschaffenden, Veranstaltern und allen anderen, die in diesem Jahr eben keine Gewinne erzielen konnten. Statt Forderungen an die Stadt zu stellen, sollte die IHK lieber ihre Mitglieder auffordern, die Stadtgesellschaft nach Kräften zu unterstützen. Die Stadt wird sicher alles in ihrer Macht stehende tun, um den vielen Verlierern dieser Krise zu helfen. Aber auch die Wirtschaft muss ihren Teil dazu beitragen.", so Taeubig weiter.