Auf den Bau der L712n verzichten

Mittlerweile gibt es für die Verlängerung der Ostwestfalenstraße L712n von der Altenhagener Straße bis zur Herforder Straße Baurecht. Die LINKE ist allerdings der Auffassung, dass die Straße keine Verkehrsprobleme löst, sondern neue erzeugt und auch der Lärm Anwohner*innen zusätzlich belastet. Aktuell läuft der Verkehr von der Autobahnabfahrt Bielefeld Ost an der A2 überwiegend über die Altenhagener Straße zum Ostring. Das wird auch mit dem Bau der L712n so bleiben, da dieses die Verbindung zum Ostwestfalendamm darstellt. Die L712n wird aber zusätzlich vor allem in ihrer Weiterführung über die Grafenheider Straße in erheblichen Teil neue Verkehrsströme – auch Lkw-Verkehre – in Richtung Enger und Bünde erzeugen. Der Lärm dieser Verkehre wird einen Teil der Bewohner*innen in Brake erreichen. Dazu wird es Neuverkehre von der L712n über die Herforder Straße in die Innenstadt geben. Verkehre, die aktuell komplett andere Wege nutzen oder nicht existent sind. Das wird den Knoten Beckhausstraße/Herforderstraße belasten, für den es keine Erweiterungsmöglichkeiten gibt.

Auch die Umweltbelastungen im Bereich der Querung des Johannisbaches mit der Herforder Straße sind nie wirklich berücksichtigt worden. Hier entsteht ein Straßenkreuz nach dem Muster einer Autobahnabfahrt in einem ökologisch sensiblen Bereich. Dafür muss außerdem der Johannisbach verlegt werden. Diese Planung ist auch nicht verträglich mit den Planungen für den Radschnellweg OWL hier zwischen Bielefeld und Herford. Es besteht die große Gefahr, dass eine Planung zementiert wird – im Sinne des Wortes – die eine attraktive Radwegeplanung nicht mehr ermöglicht. Keine der letzten Landesregierungen hatte sich hier um eine zukunftsorientierte Planung bemüht.

Nach Ansicht der LINKEN hätten die Ressourcen lieber in eine moderne und attraktive Bahnverbindung zwischen Lippe und Bielefeld investiert werden sollen. Beispielhaft für das Versagen der Landespolitik ist der immer noch fehlende Ausbau der Bahnstrecke nach Lage. Hier werden Bahnfahrer*innen durch Verspätung und Zugausfälle und auch durch mangelnde Organisation des privaten Anbieters wieder zum Auto gedrängt. Hier fehlt seit längerem die schon einmal auf den Weg gebrachte Reaktivierung der Bahnstrecke nach Barntrup. So könnten Gemeinden an die Bahn angeschlossen werden, die heute vor allem durch die L712 (Ostwestfalenstraße) erschlossen sind.