Belastungen durch Mieten für viele Haushalte gestiegen

Der Eigentümerverband Haus & Grund behauptet in einer Studie, dass Mieten in den vergangenen Jahren bezahlbarer geworden seien. DIE LINKE weist diese Behauptung scharf zurück. „Wir haben aktuell die Situation, dass die Menschen Angst vor der Zukunft haben, weil sie befürchten, dass sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können“, so Bernd Vollmer Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Rat.

Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahre 2021 müssen 49,2% der Haushalte in deutschen Großstädten mehr als 30% ihres Nettoeinkommens für die Miete bezahlen, 25,9% sogar mehr als 40% und 12% mehr als 50 %. Die 30%-Grenze gilt als zumutbare Belastung. Daran orientieren sich im Übrigen zum Teil auch die Vermieter.

Es gibt in Deutschland eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Im Süden sind in ländlichen Regionen die Mieten weniger stark gestiegen, in Ostdeutschland wegen der noch vorhandenen Lohnunterschiede die Einkommen wegen der Anpassung der Löhne an das Westniveau entsprechend stärker. Durchschnittswerte verfälschen nur das Bild. Außerdem hat sich die Situation gerade bei den bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen weiter verschlechtert.

Corona hat dazu geführt, dass in mehreren Branchen sich die Einkommen verschlechtert haben und sogar Menschen ihre Arbeit verloren haben. Dass die aktuelle Energiepreis-Explosion gerade auch diese Menschen in unserer Gesellschaft belastet, ist noch gar nicht berücksichtigt. Auch in Bielefeld sind Fälle bekannt, bei denen es in den letzten Monaten Mieterhöhungen von bis zu 20% gegeben hat; das ist der zulässige Wert innerhalb von 3 Jahren. Reallohnsteigerungen in dieser Höhe aber hat es für viele Bielefelder*innen nicht gegeben. Tatsächlich sind in Bielefeld die Mieten um 1,4% stärker gestiegen, als die Löhne. DIE LINKE fordert Haus & Grund auf, die Lage nicht schön zu reden und differenziert zu berichten.