Genug diskutiert – endlich bauen! Mehr öffentliche Toiletten für Bielefeld!

Seit Jahren wird in der Politik und im Seniorenbeirat über öffentliche Toiletten diskutiert. Statt nach einem Verwaltungsvorschlag nun erst noch 120.000 Euro für ein Gutachten auszugeben, hat die Koalition beschlossen, auf ein weiteres Gutachten zu verzichten. Das Geld soll besser für Sofortmaßnahmen für zusätzliche öffentliche Toiletten genutzt werden und außerdem zur Verbesserung des bestehenden Angebots (z.B. durch Beschilderung und Reparatur).

Für öffentliche Toiletten gibt es sogar teilweise zusätzliche Fördergelder bis zu 90 Prozent. Es braucht möglichst preiswerte, am besten kostenlose öffentliche Toiletten für alle, denn sie sind Teil der öffentlichen Infrastruktur und entscheiden auch darüber, wer sich wie im öffentlichen Raum bewegen und damit am öffentlichen Leben teilhaben kann. Das betrifft nicht nur ältere Menschen. In vielen Restaurants darf man die Toiletten nur benutzen, wenn man auch etwas verzehrt.

Das Konzept „Die nette Toilette“ mit kostenlosen und städtisch geförderten Toiletten-Angeboten in Restaurants muss ausgebaut werden! Der Mangel an Toiletten - noch dazu an kostenlosen - führt vor allem im Sommer dazu, dass die Notdurft in Büschen und Ecken von Grünanlagen und öffentlichen Plätzen verrichtet wird. Die Verunreinigungen stellen folglich eine massive Belastung für die städtische Umwelt und für Passant*innen dar. Soziale Stadtentwicklungspolitik muss die Stadt als Alltagsraum und nicht als exklusiven Tourismus- oder Konsumraum begreifen. Dazu gehören auch öffentliche Toiletten, die möglichst rund um die Uhr, auch am Wochenende und an Feiertagen geöffnet sind.