LINKE: Stadtbahn „Nord“ planen
Will die Stadt ein zukunftssicheres Mobilitätsangebot, muss sie Alternativen zur Autonutzung schaffen. Neben dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist besonders das Angebot im öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Aktuell fahren 4 Linien der Stadtbahn in Bielefeld. Allerdings wird das Angebot von den Bielefelder Bürger*innen im bundesweiten Vergleich eher wenig genutzt.
Die Gründe dafür sind: die Strecken sind zu kurz und führen daher nicht weit genug ins Umland. Will man auch für Pendler Alternativen schaffen, muss die Stadt auch über Stadtbahnverbindungen in Nachbarkommunen ernsthaft nachdenken. Dazu gehören dann auch attraktive P+R-Plätze an den Hauptverkehrsachsen.
DIE LINKE wünscht sich eine konsequente Planung für die Verlängerung der Stadtbahnlinie 4 nach Großdornberg und der Linie 3 über Thesen nach Jöllenbeck. „Wir müssen heute ernsthaft darüber nachdenken, ob wir Stadtbahnlinien sinnvoll nach Werther, Spenge und Enger bauen sollten,“ so Bernd Vollmer, sachkundiger Bürger im Stadtentwicklungsausschuss, „Dieses Angebot dürfte die Belastung der Bielefelder Straßen in den westlichen und nördlichen Bereichen deutlich verringern.“
DIE LINKE weist darauf hin, dass eine neu gerechnete Potentialanalyse für eine Stadtbahn nach Jöllenbeck deutlich wirtschaftlichere Zahlen erwarten lässt. „Es fahren heute Busse im dichteren Takt und es sind eine Reihe von Neubaugebieten dazu gekommen“, so Vollmer weiter. „Mit einer Erweiterung der Linie 4 nach Werther kommen etwa 8000 zusätzliche Einwohner in den Einzugsbereich der Stadtbahnlinie 4. Die Verlängerung ist relativ kurz und könnte sogar nach Werther hineinführen.“ Vor diesem Hintergrund hatte die Bezirksvertretung Dornberg bereits entsprechend positiv votiert.
Eine Stadtbahn von Jöllenbeck über Lenzinghausen nach Spenge erschließt bei etwa 6 km Länge rund 10.000 Menschen an das Stadtbahnsystem an. Dabei gibt es in Spenge selber zusätzliche Erschließungspotentiale in Richtung Westerenger. Für die LINKE ergibt sich eine Win-Win-Situation, Spenge würde als Einkaufsort und Wohnort auch für Jöllenbecker interessant. Ähnlich sieht die Situation in Richtung Enger aus. Die LINKE verweist auch noch einmal auf die im Rahmen von moBiel 2030 durchgeführten Potenzialanalysen. Seinerzeit wurden die Potentiale von Pendlern nicht berücksichtigt und die zusätzlichen Netzeffekte ebenfalls nicht gerechnet. „Alle drei möglichen Verbindungen bewegen sich bei einem Potential von etwa 2000 Einwohner/Kilometer,“ so Vollmer, „da lohnt sich eine ernsthafte Betrachtung.“
Die LINKE hat sich schon immer für einen Ringschluss von Linie 3 und Linie 4 eingesetzt. Dieser Lückenschluss ermöglicht eine Linienüberlagerung und damit einen 5 Minuten-Takt auf den beiden zentralen Ästen der Linie 3 und der Linie 4. Eine Linie 11 vom Hauptbahnhof über Universität und Babenhausen Süd nach Jöllenbeck erweitert eine sinnvolle Norderschließung der Universität im öffentlichen Nahverkehr. Eine zusätzliche Linie 12 fährt von der Universität über Babenhausen Süd und dem Jahnplatz nach Sieker bzw. Stieghorst. Damit wird das Campusgelände durch drei Linien der Stadtbahn angeschlossen und es stehen auch für Campuserweiterungen in der Zukunft zusätzliche ÖPNV-Kapazitäten zur Verfügung.
Eine Planung dazu muss für die LINKE heute beginnen und nicht erst in ein paar Jahren. Bielefelds mobile Zukunft liegt auch auf der Schiene.