Keine Verschlechterung des ÖPNV auf Detmolder Straße

Ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Verkehrswende ist eine deutliche Verbesserung des Angebotes im ÖPNV. Dabei darf eine Verbesserung für den Radverkehr nicht auf Kosten des ÖPNV erfolgen. Der Verzicht einer Fahrspur auf der Detmolder Straße für einen eigenständigen Radverkehr bedeutet bei der hohen Belastung der Detmolder Straße für den Autoverkehr eine deutlich höhere Stauanfälligkeit, die dann an die Stadtbahn weitergegeben wird.

Diese Lösung widerspricht den Erfahrungen der Städte, die einen hohen Radverkehrsanteil haben. In Deutschland ist das vor allem Karlsruhe mit seinem umfangreichen Stadtbahnnetz, international die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit ihrem Metro- und S-Bahn-Netz und das gilt auch für die meisten niederländischen Städte mit ihren sehr guten Nahverkehrsangeboten. Die teilweise sehr guten Angebote im öffentlichen Nahverkehr haben erst den Platz auf den Straßen geschaffen, auch die Qualität des Radfahrens zu verbessern.

Es konterkariert auch die aktuelle Realisierung einer guten Fahrradroute zwischen Innenstadt und Stieghorst über Ehlentruper Weg und parallel zur Stadtbahnlinie 3. Verlagerungseffekte von der Detmolder Straße erhöhen den Autoverkehr auf Straßen, die durch Wohngebiete führen.  Die jetzt noch mögliche Nutzung der rechten Fahrspur für liegengebliebene Fahrzeuge, Krankenwagen-Einsätze oder notwendige Lade-/Entladevorgänge finden dann auf den Stadtbahngleisen statt. Das ist indiskutabel.

Ein großer Anteil des Verkehrs auf der Detmolder Straße sind Pendler*innen und Besucher*innen aus dem Umland, aber auch aus dem Stadtbezirk Stieghorst. Die Umsetzung von geplanten Alternativen im öffentlichen Nahverkehr aber lassen aktuell auf sich warten. Bernd Vollmer, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Rat weist daraufhin: "Die Elektrifizierung und Angebotsverbesserung der Lipper Bahn ist zwar politisch gewollt, wird aber wegen fehlender Planungskapazitäten bei der Bahn noch auf sich warten lassen. Ebenso ist bisher offen, wie es mit der Stadtbahnverlängerung nach Hillegossen und eigentlich notwendig bis Ubbedissen weitergeht." Für DIE LINKE lässt sich diese Planung erst abschließen, wenn die zukünftige Nutzung der Catterick-Kaserne auf den Weg gebracht ist. "Außerdem fehlt das notwendige P+R-Angebot vor den Toren der Stadt", so Bernd Vollmer weiter. Auch hierzu gibt es bereits einen politischen Beschluss im Stadtentwicklungsausschuss, der von den LINKEN initiiert wurde.

Das politische Ziel der LINKEN bleibt deshalb, mit einer Angebotsverbesserung im öffentlichen Nahverkehr die Verkehrssituation der Detmolder Straße nachhaltig zu verbessern.