Volle Solidarität mit den Streikenden im Sozial- und Erziehungsdienst!

DIE LINKE Bielefeld unterstützt die Forderungen der Ver.di-Kolleg*innen voll und ganz. Schon vor der Corona-Pandemie waren die Arbeitsbedingungen der Kolleg*innen schlecht und sie haben sich während der Pandemie weiter verschlechtert. Zu große Gruppen, zu wenig Personal, keine Perspektiven für Nachwuchskräfte. Angesichts der eklatanten Missstände, scheint der Vorschlag der FDP-Bildungsministerin, Hartz4 statt Bafög an Auszubildende im Erziehungsdienst zu zahlen, nachdem man sie monatelang auf ihr Geld warten lassen hat, wie reiner Hohn.

Gerade im Erziehungsbereich brauchen wir dringend Nachwuchskräfte und ausgerechnet hier sind die Bedingungen unglaublich schlecht. Es gibt noch immer viel zu wenige betriebliche Ausbildungsplätze und die schulische Ausbildung muss zudem noch selbst finanziert werden. Die Aussichten im späteren Berufsalltag sind purer Stress, ständige Überlastung, Unterbesetzung und Überforderung durch zu große Gruppen sowie das Gefühl, den eigenen Ansprüchen an Bildung und individuelle Förderung und Betreuung nicht gerecht zu werden. Da verwundert der Nachwuchsmangel wenig.

Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht. Die Frage ist, was uns unsere Kinder und ihre Bildung wert sind. Den Streikenden muss Verständnis und Solidarität entgegengebracht werden, wenn es unser Anspruch ist, dass die Bildung unserer Kinder in einem angemessenen Rahmen stattfindet. Dementsprechend sollten sich alle gemeinsamen Forderungen an Arbeitsgebende richten.

DIE LINKE fordert eine Ausbildungsoffensive für Erzieher*innen, sprich mehr Ausbildungskapazitäten an Berufskollegs und Fachschulen, die Förderung und den Ausbau von PiA-Praktikumsstellen und die Schaffung von mehr betrieblichen Ausbildungsplätzen in städtischen Kitas. Zusätzlich müssen die Gruppen verkleinert werden, mehr Arbeitszeit für Vorbereitung, Dokumentation und Weiterbildung eingeplant werden und flexible Urlaubszeiten statt Sommerschließzeiten eingeführt werden.