Hindenburg-Eiche: Schützenverein verweigert die Umwidmung
Bereits vor drei Jahren hat die Junge Linke Bielefeld die Paul-von-Hindenburg-Eiche auf dem Johannisberg ein erstes Mal umbenannt. Dass sich die Umwidmung auf Friedrich Engels nicht wird halten können, haben auch wir schon damals vorhergesehen. Erfolgversprechender war da schon eher der Antrag auf Umwidmung, der in der Bezirksvertretung Gadderbaum eingebracht wurde. Auch das ist inzwischen über zwei Jahre her.
Die Zwischenzeit hat der Schützenverein, auf dessen Grundstück die Eiche steht, genutzt, um sich eingehend Gedanken zur Umwidmung bzw. zu einer Tafel zu machen, die Hindenburg und seine Rolle historisch einordnet. Herausgekommen ist eine läppische Erklärung, die vor Fadenscheinigkeit nur so strotzt.
So wird die Person Hindenburg von der Schützengilde als schlecht beratenes erstes Opfer der Nazi-Diktatur dargestellt. Tatsächlich war dieser ein demokratiefeindlicher Monarchist, der den Kampfeinsatz von Giftgas als gerechtfertigt erachtet hat und lieber Hitler zur Macht verholfen hat, als auch nur das kleinste Bisschen progressiver Politik umzusetzen. Warum man so eine Person verteidigen will, ist uns schleierhaft. Angesichts der Einordnung wird allerdings klar, welchen Standpunkt seine ewig gestrigen Verteidiger vertreten.
Die Errichtung einer historisch einordnenden Tafel wäre wirklich das Mindeste gewesen. Selbst durch eine Umwidmung würde niemand Schaden nehmen. Bei der Adolf-Hitler-Eiche direkt daneben hat das aus irgendeinem Grund noch funktioniert. Zurecht kräht heute kein Hahn mehr danach. Wir werden diese Weigerung des Schützenvereins jedenfalls nicht akzeptieren. Absurd, was für eine Energie und Zeit in die Verteidigung eindeutig problematischer historischer Persönlichkeiten gesteckt wird.
Wir unterstützen ausdrücklich die Bürgerinitiative „Keine Ehre für Hindenburg“. Wir rufen alle interessierten auf, sich an der Kundgebung am 24. September um 11:00 Uhr bei der Eiche zu beteiligen.